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Anatomie
 

besondere Aufgaben und Funktionen

E

in besonderes Merkmal, welches einen Tiger schon von weither ausweist, ist sein gesteiftes wunderschönes Fell. Von vielen Wissenschaftlern wird immer wieder das Fell angeführt, um die einzelnen Tigerunterarten zu unterscheiden. Im ersten Teil meiner Ausführungen möchte ich mich deswegen mit den Eigenheiten des Fells der einzelnen Unterarten befassen. Ich habe mich entschieden auch die leider bereits ausgestorbenen Unterarten in diese Betrachtungen einzubauen. Die Unterscheidung an sich ist jedoch komplizierter als man denken könnte. Für ungeübte Augen ist es fast unmöglich und selbt Experten haben durch die Variatiosbreite des Fellmuster innerhalb einer Unterart gelegentlich Probleme in der Unterscheidung.

Wie bereits angekündigt möchte ich nun mit der Beschreibung der einzlenen Untearten beginnen. Die Daten und Erkenntnisse zu den einzelnen Unterarten wurden von mehreren Quellen bezogen. Eine Übersicht über alle Quelle die verwendet wurde, um diese Anatomieseiten zu erstellen kann man in Quellindex finden. Nach den Ausführungen zu den einzelen Arten möchte ich noch auf eine Besonderheit, den sogenannten Royal-Bengal-Tiger oder Königstiger, eingehen.

  • der indische Tiger *
    Die Grundfellfärbung schwankt beim indischen Tiger zwischen einem kräftigen rötlichen Gelbbraun bis hin zu den helleren Varianten des gelbbraunen Farbtons. Sowohl die Innenseite der Beine als auch die komplette Unterseite des Fells sind reinweiß und weisen keine Creamfärbung auf. Besonderst am Fell sind auch die kräftig schwarzen Quersteifen, die auf dem Verlauf des Körpers auch sehr oft verdoppelt sind. Die Areale um die Augen herum sind ebenfalls reinweiß und auch im Vergleich zu anderen Unterarten sehr groß. Neben der großen Varianz der Grundfellfärbung sind auch die Steifen selbt nicht immer konstant. Auffällig ist das die Steifen vor allem an den Schenkel und der Körperseite oft sehr lang und sehr breit sind. In Ausnahmefällen ist bei indischen Tigern auch zu sehen, daß die Steifen auf den Schenkeln farblich bis ins braun-schwarze abweichen. Seltener als diese Abweichung ist der Umstand, daß manche Streifen am Ende in mehrer kleine Flecke zerfallen. Dieses Phänomen kann man bei anderen Unterarten häufiger finden. Am Ansatz des Schwanzes findet sich beim indischen Tiger eine mehr oder minder komplizierte Zeichnung, die vereinfacht wie ein auf dem Kopf stehendes "U" aussieht. Am Schwanz selbt sind die Streifen zu Ringen gebogen und auch meist sehr bereit sowie verdoppelt. Bei den meisten indischen Tigern sind neun oder zehn Ringe am Schwanz zu sehen. Historisch sind zwei Fälle bekannt bei denen ein indischer Tiger eine regelrechte Mähne ausgebildet hat. Während es sich bei einem der Tiger um den sogeannten "Menschfresser von Chordi" handelt, lebte der anderer Tiger im Londoner Regent's Park, einem zoologischen Garten. Obwohl die Mähne nicht so stark ausgebildet war, wie bei einem Löwen, war sie dennoch sehr beeindruckend da sie vom Ansatz her einer Löwenmähne her sehr ähnlich war (große Krause um Hals bis hinter die Ohren, sowie um Kinn und Kehle). Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.

  • der Amurtiger **
    Der Amurtiger hat eine wesentlich heller Grundfellfärbung wie der indische Tiger, der die Nominatform ist. Trotz der unterschiedlichen Lichtverhältnisse kann man dies auf den Bildern gut erkennen. Vor allem das Wintefell der Amurtiger ist besonderst hell gefärbt. Jedoch ist der Amurtiger die Tigerunterart deren Fell von allen Tigern bei Individuen am unterschiedlichsten ist. Von Berichten her sind Einzeltiere bekannt deren Grundton der Fellfärbung dunkeln ist, als bei der Nominatform. Vom Farbton her reicht die Palette des Ockergelbs von hell bis hin ins rötliche. Die reinweißen Körperregionen sind die ausgedehntesten unter den Festlandtigern. Dies gilt für die weißen Bereiche um die Augen, der Beininnenseiten als auch des Bauches. Auch hat der Amurtiger sehr veränderliche Quersteifen, war sich in der Breite, Länge und Farbe wiederspiegelt. Die Typbeschreibung spricht von langen, schmalen und relativ wenigen (im Vergleich zum Kaspitiger) Streifen. Viele der Steifen verlaufen parallel und gabeln sich auch. Schon auf dem nebenstehenden Bild kann man jedoch erkennen, daß sogar auf dem Fell eines einzelnen Tigers eine große Variationsbreite bei den Streifen auftreten kann. Einige der Steifen auf dem oberen Teil des hinteren Schenkels, manchmal bis hin zur Körpermitte, reichen von der Farbe sogar bis ins braun hinein. In anderen Bereichen, wie am Kopf, am Rücken und am Schwanz sind die Streifen tief-schwarz. Auf dem Photo kann man erkennen, daß die Ränder der Streifen nicht sehr scharf sind, dies hat seine Ursache in der hellen Färbung des Grundfells und der besonders tiefen Schwarzfärbung der Streifen. Durch das sehr dicke Winterfell sieht auch besonders der Schwanz des Tigers besonders voluminös aus und trägt meist auch sechs bis sieben, immer verdoppelte, Ringe.Wie beim indischer Tiger ist an der Schwanzwurzel eine "U"-Zeichnung zu sehen, die bei Tigerinen sehr schwach oder gar nicht vorhanden ist und bei Tigern meist von zwei bis drei unregelmäßigen Ringen gebildet wird. Das besonderst zottig wirkende Winterfell ist um einiges länger als das Sommerfell und zeigt öfters kleinen Anätze von Mähnen. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.

  • der indochinesische Tiger ***
    Das Fell des indoch. Tigers ist im Gro dunkler als das Fell der Nominatform und bewegt sich im rötlich-ockerbraun, jedoch wird es nie so dunkel wie bei den Sundatigern (Inseltiger). Von den weiß gefärbten Körperregionen her weist der indoch. Tiger keine nennenswerten Unterschiede zum indischen Tiger auf. Die Schenkel sind die einzigen Stellen auf denen die Steifen auch bis in den schwarz-bräunlichen Bereich gefärbt sein könne, während sie an allen anderen Körperstellen rein- und dunkelschwarz sind. Im Vergleich zu anderen Unterarten hat der indoch. Tiger viele Steifen, welche sich auch recht oft in einer Serie von kleinen Punkten auflösen. Letztes kann man auf der Abbildung leider nicht erkennen, kommt aber bei den Individuen der Art auch in unterschliedlich starken Ausprägungen vor. Man kann jedoch gut erkennen, daß viele kurze Steifen, die auch relativ schmal sind, im Fell vorhanden sind. Im Bezug auf die Nominatforum kommen auch so gut wie keine Verdopplungen oder Gabelungen im Streifenmuster vor. Die Schwanzwurzel bildet zwar auch ein "U"-Muster auf, jedoch wird dieses in der Regel nicht so stark wie bei anderen Unterarten ausgebildet. Die Anzahl der Ringe auf dem Tigerschwanz sind mit zehn bis elf mehr als bei allen bisher beschriebenen Arten. Diese Ringe sind immer sehr breit und in fast allen Fällen verdoppelt. Zwei oder drei der Ringe liegen im oberen Bereich des Schwanzes an der Schwanzwurzel und bilden das bereits angesprochene "U"-Muster. Bisher sind keine Fälle berichtet in denen indochinesiche Tiger eine Mähne oder auch nur den Ansatz einer Mähne hatte. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.

  • der Amoytiger ****
    Der Grundfarbton des Amoytiger ähnelt denen der bereits beschrieben Unterarten. Jedoch ist er in der Regel viel dunkel gefärbt als die Nominatform. Die Körperregionen sind in allen Punkten nicht so ausgehent wie beim indischen Tiger. Hinzu kommt noch, daß die sonst rein-weißen Körperstellen bei den bisherigen Unterarten nun einen chremfarbenen Touch beim Amoytiger haben. Allerdings darf man nicht den nur leichten Ansatz vom Creamfärbung und auch das ehr seltene Vorkommen dieses Phänomens verschweigen. Eine Creamfärnung weisen auch die Regionen um beide Augen auf, die kleiner als bei der Nominatform sind und tendenziell auch einen creamfarbenen Rand besitzen. Als letztes zur Kopfregion ist zu sagen, daß die Augenflecken beim Amoytiger relativ klein, aber in der Regel rein-weiß sind. Beim Amoytiger sind die Streifen alle tief-schwarz, aber genau so veränderlich wie bei den bisherigen Unterarten. Am Bild kann man auch sehen die relativ wenigen Streifen im Verhältnis zum indoch. und auch zum indischen Tiger erkennen. Auch er schön zu erkennen sind die großen Abstände zwischen den Streifen im vorderen Teil des Körpers, während in der Region um die hinteren Schenkel das Streifenmuster wieder dichter wird. Des weieteren sind die Streifen schmal, kurz und tendieren auf den Flanken zu auffälligen Verdopplungen. Die Enden der Streifen zerfallen hin und wieder in eine Serie von gelbbraunen (bis ins schwarze) Flecken und kleinen Steifen. Die meist verdoppelten Ringe am Schwanz sind sehr breit und schwarz. Tendenziell liegt die Anzahl der Ringe wieder zwischen neun und zwölf und bilden ein ähnliches Muster an der Schwanzwurzel wie bei anderen Unterarten. Gelegentlich wurden auch Fälle von verlängertem Nackenhaar berichtet, die sich als Ansatz einer Mähne interpretieren lassen können. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.

  • der Turantiger † (ca. 1970) *****
    Da der Turantiger bereits um 1970 ausgestorben ist, sind Abbildungen die einen lebenden Turantiger in Farbe zeigen äußerst rar, jedoch habe ich einige der wenigen Aufnahmen finden können. Vom Bild her läßt sich mehr oder minder gut erkennen, daß der Turantiger von der Grundfellfärbung dem indischen Tiger sehr stark ähnelt. Von den weißen Körperregionen gibt es auch keinen nennenswerten Abweichung von der Nominatfom. Ein nenneswerter Unterschied ist nur bei der Färbung der Streifen überliefert. Die Dichte der Streifen ist sogar höher als beim indoch. Tiger, jedoch weist der Turantiger von allen Arten die hellsten Schwarzstreifen auf. Auch die Streifen an sich sind sehr schmal und auch zusammenhängend. Auffällig ist die Tatsache rein schwarze Streifen nur am Schwanzende, Rücken, Hals und Kopf finden zu können. Die anderen Regionen sind meinsts von bis ins graubraun abfallenden Steifen bedeckt. Die bisher größte Anzahl an Schwanzringen weißt der Turantiger mit zehn bis dreizehn Ringen auf. Beinahe alle dieser Ringe sind verdoppelt und weise eine mittlere Breits auf. Bei den Turantigern sind nur wenige Fälle berichtet in denen auf der Schwanzwurzel das bereits bekannte "U"-Muster auftauchte, und wenn es zu sehen war, war es meinstes mit einer nicht sehr starken Krümmung, weswegen man kaum von einem umgekehrten "U" sprechen konnte. Das Winterfell des Turantigers wirkt sehr zottelig und neigt auch dazu nehmen eine kleinen Nackenmähne auch eine Bauchmähne auszubilden. Dies ist jedoch von Individuum zu Individuum unterschiedlich, jedoch ist bei allen Turantiger ein kleinen Mähnenansatz im Winterfell zu finden. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.

  • der Sumatratiger
    Der Sumatratiger und alle auf den Inseln lebenden Tiger gehören zu den am dunkelsten gefärbten Unterarten. Zu dieser Bezeihung gibt es jedoch auch noch biologische Beziehungen auf die später noch eingegangen werden wird. Der Grundfarbton des Fells ist ein kräftiges rötliches Dunkelocker. Im Gegensatz zur Nominatform weist der Sumatratiger viel weniger weiß gefärbte Flächen auf. Auch sind diese hellen Stellen auch nie ganz rein-weiß, sondern weisen stets einen creamfarbenen Farbton auf. Im Vergleich mit allen anderen bisher besprochenen Unterarten erscheint der Sumatratiger als ausgesprochen dunkel im Gesamteindruck. Bereits am Bild kann man erkennen das die Streifen des Sumatratigers sehr dunkel, relativ breit und lang, als auch zusammenhängend. Verdopplungen der Streifen sind auch häufig zu sehen, und in Ausnahmefällen sind sogar Verdreifachungen zu sehen. Ehr selten ist zu sehen wie sich die Streifen an den Ende im mehrer kleine Streifen oder Punkte aufspalten. Auch hat der Sumatratiger eine sehr ausdrucksstarke Zeichnung auch seinen vorderen Beinen, was ihn von allen bisherigen Arten unterscheidet. Es ist generell zu beobachten das die Inseltiger auf der vorderseite der vordern Beine relativ viele Querstreifen besitzen, während die Festlandtiger maximal zwei oder drei, auch nur schwache, Quersteifen dort aufweisen. Die "U"-Zeichnung auf der Schwanzwurzel ist sehr gut ausgebildet und wird von einem komplizierten Muster aus zwei bis drei unregelmäßigen Schwanzmusterringen gebildet. Die Schwanzringe an sich liegen in ihrer Anzahl zwischen neun und zehn, sind meist verdoppelt und von mittlerer Breite. Das Fell des Sumatratigers ist sehr kurz im Vergleich zu den Festlandtigern. Wahrscheinlich ist dies eine Anspassung an das subtropische Klima auf den Sundainseln. Bei den Sumatratigern ist oft eine Mähne angedeutet, was noch nur das lange Nackenfell, den langen Backenbart und das lange Bauchfell unterstrichen wird. Das nur unwesentlich längere Winterfell unterstreicht diesen Eindruck noch. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.

  • der Javatiger † (ca. 1980)
    Obwohl der Javatiger zehn Jahre nach dem Turantiger ausgestorben ist, gibt es von ihm keine auffindebare Aufnahme aus der freien Natur. Das nebenstehende Bild zeigt die Aufnahme es Tigerfells aus einem Museum, welche von mir lediglich auf einen Dschungelhintergrund Javas gesetzt wurde. Vom Grundton der Fellfärbung ähnelt der Javatiger am meisten dem Sumatratiger, jedoch hat der Javatiger eine noch dunklerer Färbung. Ja nach tief des Grundfabtons sind auch diese weißen Areale mehr cremfarben als rein-weiß, hinzu kommt, daß die Ausdehnung dieser Flächen noch geringer als beim Sumatratiger ist. Außerordentlich schmal erscheinen die Fellstreifen, die auch in Anzahl häufiger als beim Sumatratiger oder der Nominatform vorhanden sind. Am Photo kann man auch fehlende Verdopplungen und Gabelungen, an den Körperflanken, erkennen. Ahnlich wie beim Sumatratiger zerfallen die Streifen auch oft in kleine Steifen oder Punkte. Im Gegensatz zu den bisherigen Unterarten treten beim Javatiger nur voll gefüllte Flecken am Ende der Streifen auf, während bei den obigen Unterarten auch hin und wieder Rosetten auftreten. Während die Innenseite der Beine eine kräftige und ausdrucksstarke Zeichnung tragen, sind die Vorderseiten der Beine nur schwach bis gar nicht gezeichnet. Dies ist einer der Hauptunterschiede zum Sumatratiger, der auch der Vorderseite der Beine auch kräftige und regelmäßige Zeichnungen trägt. Von den Schwanzringen her kann der Javatiger mit einer sehr großen Spanne in der Anzahl dienen. Dem verlängerten "U"-Muster an der Schwanzwurzel folgen dann meist zwischen sieben und elf, meist verdoppelte und mittelbreite, Ringe. Die Javatiger neigt zur Ausbildung einer Mähne, wenn auch nicht so deutlich wie beim Sumatratiger. Besonderst betroffen von der Mähnenbildung sind Nacken, Kehle und Brust. Es ist sogar ein Fall bekannt (Welch 1909 S. 892) bei dem ein Javatiger eine einem freilebenden Löwen ebenbürdig war. Das nur unwesentlich längere Winterfell unterstreicht diesen Eindruck der Mähnenbildung noch. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden.
  • der Balitiger † (ca. 1940)
    Der Balitiger war die erste Tigerunterart die vom Menschen ausgerottet wurde. Dies ist jetzt schon über 60 Jahre her, deswegen existieren keine verfügbarn Farbbilder des Balitigers. Alle Bilder die verfügbare waren, waren zum einen Schwarz-Weiß und zeigten den Balitiger in keinen lebenswürdigen Situationen. Aus diesem Grund habe ich mich für die hier dargestellte Zeichnung entschieden. Ein wesentlicher Unterschied zu den anderen beiden Inseltigerarten sind die hellen Körperregionen. Diese sind zwar die kleinesten unter allen Tigern, jedoch sind diese immer rein-weiß. Vom Grundton der Fellfärbung ist der Balitiger der dunkelste Tiger - wesntlich dunkler als die Nominatform oder der Sumatratiger. Besonderst auf Schenkel und Flanken des Balitigers sind die Steifen breiter und häufig verdoppelt. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Balitiger dem Javatiger mit seinem lichtern Fellmuster unähnlicher als dem Sumatratiger. Auch hat der Balitiger deutliche Zeichnungen auf den Vodergliedmaßen. Ein ihm eigenes Merkmal sind kleine Linien und Punkte zwischen den Streifen, als auch an den Schenkeln und Hinterbeinen und auch vereinzelt auf dem Rücken. Am Kopf sind besonderst die großen weißen Areale um die Augen als auch vier bis fünf Paare dunkeler Querstreifen zu berücksichtigen, die bei keinem anderen Inseltiger gefunden werden konnten. Am Schwanz hat der Balitiger mit sieben bis acht Ringen die geringste Anzahl an Schwanzringen von allen Tigerunterarten.Die Ringe sind wie bei den anderen Unterarten meißt verdoppelt und von mittelerer Breite. Das komplexe "U"-Muster auf der Schwanzwurzel wird von zwei bis drei unregelmäßigen und verlängerten Ringen gebildet. Es ist nicht bekannt, ob der Balitiger zur Bildung von Mähnen tendiert. Mehr Informationen zur Fellhaarlänge der einzelnen Körperregionen sind weiter unten vorhanden

* = auch Königs- oder Bengaltiger; ** = auch sibirischer oder Ussuritiger; *** = auch Corbett Tiger; **** = auch Chinatiger; ***** = auch Kaspi- oder persischer Tiger;
† = diese Unterart ist leider ausgestorben, in den Klammern das geschätzte Datum

Da die Tiger, mit hoher Wahrscheinlichkeit, nicht über die Grenzen von den jeweiligen Ländern/Regierungen aufgeklärt worden sind (so meine Theorie), kann es natürlich vorkommen das Indische Tiger auch mal den einen oder anderen Ausflug nach Myanmar (einstmals Birma, Burma; amtl. Pye Twangsu Myanma Naingngan) unternehmen oder dort einen Zweitwohnsitz unterhalten. Der Wissenschaft ist die Nominatform des Tigers am längsten und am besten bekannt. "Panthera tigris tigris" wurde von Linnaeus (eigentlich: Carl von Linné) im Jahre 1758 wissenschaftlich neu klassifiziert. Der schwedische Professor Linné war einer der neueren Forscher, der sich weiterführende Gedanken über die Taxonomie der Tier- und Pflanzenwelt machte. Linné schuf seine eigene Einteilung die er „Systema naturae“ nannte und die sich in der Fachwelt relativ schnell etablierte.

Mit Nominatform (NF) ist der Indische Tiger gemeint, der auch Bengaltiger oder Königstiger genannt wird. Um ein Missverständnis von vorne herein zu vermeiden muß angemerkt werden, daß es sich beim Indische, Bengal- und Königstiger, vom zoologischen Standpunkt aus, um ein und das selbe Tier handelt. Der sogenannte "Royal-Bengal-Tiger" unterscheidet sich vom "normalen" Indischen oder Bengaltiger durch eine kräftige rötliche Fellgrundfärbung sowie eine einfache Fellzeichnung, die durch ungeteilte lange satte schwarze Streifen besticht. Das Vorkommen selbst ist wie man schon den Namen entnehmen kann auf Indien und Bengalen beschränkt. Diese Beschränkung wurde von den beiden Forschern Fitzinger und Matschie aufgestellt. Nachfolgende Abbildung zeigt einen Königstiger.

Neben der Farbe des Fell und dessen Musterung ist aber ein anderes Merkmal in diesem Zusammenhang ebenfalls von Interesse, die Fellhaarlänge. Obgleich eine große Anzahl von Menschen sich, wenn sie die Augen schließen, einen Tiger (im Großen und Ganzen) allegorisch Vorstellen können, kann man es in der Regel nicht von der Hand weisen sich nie Gedanken über so etwas subjektiv lapidares gemacht zu haben. Um die nachvollgende Animation sehen zu können benötigen sie den Macromedia Shockwave/Flash Player (ohne Shockwave).

Eine weitere Besonderheit die bei einigen Individuen verschiedener Unterarten auftritt ist ein spezielles Zeichnungsmuster das auf dem hinteren Bereich des Kopfes auftreten kann. Dieses Zeichnung hat starke Ähnlichkeit mit dem chinesischen Schriftsymbol für das Wort "Wan Da".

Übersetzt bedeutet dies soviel wie "der große Herrscher". Das dieses Muster sehr gut ausgeprägt ist kommt allerdings relativ selben vor. Tiger die dieses Zeichen tragen werden von den Chinesen als "heilige Tiere" verehrt und sind auch meistens vor der "traditionellen chinesischen Medizin" sicher. Obwohl bei den Chinesen der Tiger eine Quell für Heilmittel jeglicher Art ist, muß einem Tiger mit dem "Wan Da"-Zeichen jede nur erdenkliche Ehre erbracht werden. In machen Gebieten geht diese Ehre so weit, daß sich einige Chinesen lieber von so einem Tiger auffressen lassen würden als ihn (den Tiger) zu verletzen.

Obgleich dieses Thema natürlich in keinem Zusammenhang mit den "Menschenfressern" Indiens, den sog. "Maneaters", steht möchte ich dennoch an dieser Stelle auf dieses Kapitel aus der Tigerbibliothek auf der Startseite hinweisen. Es sind nur extrem wenige Berichte, die zudem nicht aus verläßliche Quellen stammen, bekannt, in denen ein Tiger der nicht der Nominatform angehört einen Menschen angegriffen und gefressen haben soll. Angriffe gab es schon, aber nie mit dem Hintergrund der Menschenfresserei. Solche Berichte sind sonderbarer Weise nur aus Indien nachgewiesen.

Als nächstes möchte ich mich noch mit den besonderen Funktionen und Eigenheiten des Tigerfells beschäftigen. Neben den anatomischen Beschreibungen des Fells für jede einzelne Unterart, hat das Fell natürlich auch genrelle Funktionen und Eigenschaften, welche keinesfalls übergangen werden sollten.

Die Funktionen des Fells kann man prinzipiell in zwei große Bereiche unterteilen. Diese wären die Tarnfunktion für die Jagd der Beute und die Wärmfunktion, damit ein Tiger nicht frieren muß. Beginnen möchte ich zunächst mit der Tarnfunktion die das Fell des Tigers übernimmt. Obwohl der Mensch die Fellmusterung für ehr auffallend als tarnend einstufen würde, ist dies ein Trugschluss. In seinem natürlichen Habitat verschmilzt der Tiger, auch durch die Schattenspiele im Dickicht, geradezu mit seiner Umgebung. Dieser Effekt wird auch Somatolyse genannt.

Somatolyse bedeutet wörtlich übersetzt "Gestaltauflösung". Ein Tarneffekt entsteht beispielsweise, wenn die Färbung eines Tieres der Farbe seines Hintergrundes entspricht. Dieser Effekt kann durch das Verhalten verstärkt werden; so drückt sich ein Feldhase in seiner Sasse reglos an den Boden. Die scheinbar auffallende Streifenzeichnung eines Tigers verschmilzt mit dem Schattenspiel in einem Bambusdickicht, so dass die Körpergestalt der Raubkatze für ein potentielles Beutetier aufgelöst wird. Dieser Effekt wird als Somatolyse bezeichnet: Das Fellmuster geht nahtlos in das Muster der Umgebung über. Ein Sonderfall der Somatolyse ist die Gegenschattierung; dabei gleicht ein Tier durch seine hellere Unterseite den eigenen Schattenwurf aus, wodurch der Körper nicht mehr dreidimensional wirkt. Manche Tiere, beispielsweise Plattfische, können ihre Körperfärbung sogar dem Untergrund entsprechend verändern.

Man kann zwischen mehreren Typen von Haaren unterscheidet. Dies wären Deckhaar, Wollhaar, Sinneshaar und einige andere (die jedoch für meine Belange nicht von Relevanz sind). Die anteilsmäßige Zusammensetzung des Fellkleides des Tigers mit den verschiedenen Haartypen unterscheidet sich während den Jahreszeiten, da der Tiger sowohl ein Sommerfell als auch eine Winterfell besitzt. Die standardmäßige Annahme, die Fellänge sei im Winter größer als im Sommer bestätigt sich hier. Der Körper des Tigers ist überall mit Fell bedeckt, ausser an der Nasenspitze, den Fussballen und den Brustwarzen.

Die Tarnung des Tigers ist vom Prinzip her bei allen Unterarten die gleiche. Es mag nicht leicht zu erkennen sein, aber auch für die Amurtiger die einen Teil des Jahres im Schnee jagen müssen ist die Tarnung ideal. Schnee hat besondere Eigenschaften und eine von diesen ist es auch, daß er gut Licht reflecktiert. Wenn man also einen schwarzen Gegenstand über den Schnee, so wäre diese für die empfindlichen Augen des Rotwildes auf einiger Entfernung zu sehen. Mal man diesen Gegenstand nun unten weiß an, so entdeckt das Rotwild dieses Gegendstand erst später, weswegen es näher heran kommt. Vielleicht kann man schon erkennen worauf ich hinaus will. Es gibt einen guten Grund, warum die Bauch des Tiger weiß gefärbt ist, eben genau diesen, damit er von potentiellen Beutetieren erst später erkannt wird, wenn es sozusagen zu spät ist. Auf Böden die keine reflecktierenden Eigenschaft haben, hat diese Fellfärbung am Bauch keine positiven Eigenschaften, was aber wichtiger ist, auch keine negativen Auswirkungen. Deshalb kann man auch erklären, wieso auch die weiter südlich lebenden Tiger, diese Fellfarbe am Bauch haben, man kann es auf ihre Abstammung aus Gebieten mit Schnee im Winter ableiten.

Das obere Bild zeigt eine Situation die so noch nie ein Mensch gesehen hat, aus diesem Grund ist es auch ein Gemälde und keine Photographie. Auf einer Seite rund um das Fell des Tigers dürfen natürlich auch die besonderen Färbungsvarianten, in denen das Fell auftreten kann, zu kurz kommen. Allerdings gibt es eine eigene Seite für die weißen, schwarzen, goldenen, blauen und roten Tiger. Für mehr Informationen über die verschiedenen Fellfarben kann man dann auf diesen Seiten Informationen suchen. Fellfärbungsvarianten!

Warum die Tiger, die immer weiter nach Süden gezogen sind, auch eine gewisse Anpassung in der Fellfarbe erfahren haben läßt sich nicht nur durch Anpassung an die umgebenden Landschaften, sondern auch an den Temperaturen in diesen Landschaften fest machen. In der Biologie wurden sogar Gesetze ausgestellt, um diese Abwandlungen wissenschaftlich Erfassung und begründen zu können. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder zwei große Namen auf. Diese wären Bergmann (Bergmann'sche Regeln) und Gloger (Gloger'sche Regeln). Auf diese möchte ich nachfolgend kurz eingehen, jedoch mehr in Aufzählungsform. Die nachfolgende Karte zeigt schematisch die Ausbreitung der Tiger über ganz Asien, mit dem vermuteten Zentrum der Entstehung der Art (grün markiert).

Bergmann’sche Regel
In der Biologie gibt es die Bergmann’sche Regel. Sie besagt, daß alle Tiere einer Art, die in wärmeren Regionen leben, kleiner sind als Tiere der gleichen Art, die in kälteren Regionen zu Hause sind. So sind also die Tiger auf den Sundainseln kleiner, als die Tiger in Sibirien. Das bezieht sich so ähnlich auch auf Pottwale. Die Männchen, die bis etwa zum 70-igsten nördlichen Breitengrad ziehen, sind größer und schwerer, als die Weibchen die bis zur Höhe Portugals oder südlich Englands, also etwa bis zum 40° - 50° nördlicher Breite vorstoßen. Als Konsequenz sind Pottwal-Bullen größer, weil sie in kältere Gebiete ziehen können; sie kühlen nicht so schnell aus.

Gloger’sche Regel
In wärmeren und feuchteren Gebieten nimmt die Pigmentierung zu! Beispiel ist der „Polarbirkenzeisig“! Eine stärkere Pigmentierung löst das Problem, denn dunkle Pigmente „schlucken“ die Strahlung. Die sehr häufig auffindbaren blassen Wüstenformen („Isabellschmätzer“ u. a.) scheinen das Gegenteil zu beweisen, doch tritt hier vor allem die bessere Schutzfärbung („blasses“ Kleid = „sandfarben“) als Selektionsvorteil auf.

Allan’sche Regel
Die Körperanhänge/Extremitäten nehmen zu den kälteren Regionen hin ab!! (Vermeidung des Wärmeverlustes bei z. B. Beinen) Dies gilt für die Verbreitung Richtung Pol oder in die höheren Regionen! Die Extremitäten sind logischerweise schlechter gegen Wärmeverlust geschützt (Läufe unbefiedert!!) und reduzieren deshalb bei geringerer Länge diesen Energieverlust. Die dritte und für uns letzte Gesetzmäßigkeit zielt weniger auf den Energiehaushalt als auf die umgekehrte Gefahr von Überhitzung. Es leuchtet ein, daß wärmere Gebiete natürlich durch höhere Sonneneinstrahlung gekennzeichnet sind. Die höhere Einstrahlung bringt aber auch Gefahren, die wir Menschen z. B. als Sonnenbrand kennen.

Um mehr über diese Regeln zu erfahren, gibt es einige gute Bücher zu diesem Thema, welches in der Fachwelt Zoogeographie genannt wird. Diese Bücher wären De Lattin, G. (1967): Grundriß der Zoogeographie • Jena, Illies, J. (1972): Tiergeographie • Braunschweig, Müller, P. (1977): Tiergeographie • München und Thenius, E. (1969): Phylogenie der Mammalia - Stammesgeschichte der Säugetiere • Berlin .

Als letztes zum Thema Fell möchte ich noch auf die eher weniger bekannten Besonderheiten des Fells hinweisen. Die folgenden Darstellung sind wieder eine der seltenen Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera. Diese wurden wie auch die übrigen Wärmebildaufnahmen im Anatomiebereich von der NASA/IPAC gemacht. Alle drei Bilder zeigen die gleiche Situation, nur jeweils in verschiednen Detailgraden bzw. im untersten Fall eine Normalaufnahme der Situation. Erkennen läßt sich allgemein, daß der Tiger über seinen Körper hinweg relativ gleichmäßig Hitze abstrahlt. Der Kopf ist zwar wie bei vielen Tieren (Mensch inkl.) ein Zentrum für die Wärme, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei anderen Säugern. Wie man schlußfolgern kann, fällt es dem Tiger schwer über seinen Körper die Wärme abzugeben, um so ein überhitzen zu verhindern. Die Tigern in kälteren Regionen werden dieses Problem in der Regel nicht haben, wenn man jedoch an die Bengaltiger in Indien (bei 40° Celsius im Schatten) denkt, dann ist es ein Problem. Die Katzen im Gro lösen dieses Problem über das Hecheln, mit dem sie die Körpertemperatur über schnelles und häufiges Aus- und Einatmen senken/kontrolieren, weswegen besonderst der Mund in den Wärmebildern immer sehr heiß erscheint.

In Grenzen ist es den Tigern auch möglich über die Stellung der Deckhaare des Fells die Wärmeisolierung zu steuern. Durch Muskelkontraktionen am Ansatz der Deckhaare können diese Aufgestellt oder flach angelegt werden. Bei flacher Anlage kann die Wärme nach außen hin besser abgegeben werden, während sich bei aufgestellten Haaren eine Art isolierender Luftschicht zwischen Haut und oberer Fellschicht bildet. Diese Luftschicht hält dann die Wärme besser am Körper. Das ist auch einer der Gründe, weswegen Amurtiger auf Bildern aus der sibirischen Kälte immer sehr aufgeplustert erscheinen, dies dient der Wärmeisolation. Das Schädeldach erscheint in der Regel auch sehr rot, dies ist allerdings aus die Hirntätigekeit zurück zu führen. Diesen Schluß kann man auch für den Menschen ziehen. Da das Gehirn immer stark durchblutet und immer auf vollem Niveau arbeitet, scheint es als ein Hitzezentrum.

Mit dieser Darstellung der Haut möchte ich meine Ausführungen über das Fell der Tiger abschließen. Falls ich noch weitere Informationen finden sollte, werde ich diese nachtragen, damit sich ein erneuter Besuch auch jeden Tag wieder lohnt. Ich hoffe, daß es mir gelunden ist die Informationen umfassend und korrekt darzustellen.

Falls es noch weitere Fragen gibt, kann man mir hier einfach eine EMail schreiben:


© 2002 by Marc "Sesshoumaru" Meiner